Rückblick 2011

Wie in Zukunft die Vereinsziele umsetzten? Dies war die Schwerpunktfrage der Vereinsarbeit 2011. – weitere Bürgersolaranlagen bauen in gewohnter Art und Weise mit dem GbR-Modell, – oder den Bereich auslagern an eine GmbH oder Genossenschaft, – oder das Hauptaugenmerk auf Information und Weitergeben von Wissen legen?

Im ersten Vierteljahr konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Ausgründung einer GmbH. Gegründet werden sollte eine GmbH als 100-%-Tochter des Solarvereins – die NeuenEnergieWerke GmbH. Die Gründungsphase wurde aber vom Vorstand am 15.03.11 abgebrochen.

Gründe dafür gab es viele – durch die abgesunkene Einspeisevergütung war ein wirtschaftlich abgesicherter Start schwierig, die Zahl der aktiv mitarbeitenden Personen war zu gering, das Know-how nicht ausreichend, die Zusammenarbeit mit dem angedachten Joint-Venture-Partner anders als erwartet, die Finanzdecke zu dünn, um sich Fachleute für Wind, Wirtschaftsprüfer für Solarparks etc. dazu zu holen – ehrenamtlich eine Geschäftsführung zu betreiben, wäre mittelfristig keine Lösung Weitere Bürgersolaranlagen nach dem GbR-Modell zu initiieren scheiterte an der immer schwieriger werdenden Dachsuche. Viele Dachbesitzer warten eher auf den Moment, selber eine Anlagemieten.

Die zu erwartenden Mieteinnahme kann dem Vergleich mit dem Gewinn aus einer eigenen Anlage nicht standhalten. Somit wurde auch die Überlegung verworfen, Bürgersolaranlagen über ein Genossenschaftsmodell zu initiieren, da für die Wirtschaftlichkeit mehrere Anlagen pro Jahr entstehen müssten. Eine Genossenschaft, die um Kooperation mit dem Solarverein gebeten hatte, die Regio Energie Werke e.G.i.G., warf nach einer Startphase das Handtuch und löste sich wieder auf.

Eine wichtige Vereinsaufgabe war auch in 2011 die Information interessierter Bürger im Rahmen von offenen Arbeitstreffen.

Und wie jedes Jahr fand ein Fahrradausflug zu „nachhaltigen und regenerativen Zielen“ statt – diesmal zum energieautarken Dorf Feldheim bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin.

Eine weitere Aufgabe war wieder die Beratung anderer Initiativen. Das „Startpaket“ ging an Initiativen aus der ganzen Bundesrepublik, so z.B. 16866 Kyritz, 38489 Beetzendorf, 40479 Düsseldorf, 58730 Fröndenberg, 63110 Rodgau, 91080 Spardorf.

Die Erträge unserer 9. Bürgersolaranlagen waren in 2011 deutlich höher als im Jahr davor. Insgesamt haben die Anlagen 241.090 kWh Strom erzeugt – dies entspricht dem Jahresstromverbrauch von 54 Familien.

Die eng mit dem Solarverein verbundene Initiativgruppe aus Brandenburg/Havel, hat ihre 3. und größte Bürgersolaranlage mit 44,41 kWp errichtet. (1. BÜSO 10,4 kWp, 2. BÜSO 13 kWp). Die Inbetriebnahme der 3. erfolgte am 01.07.2011. Sie produzierte bis zum 31.12.2011 23.645 kWh. Die Installation erfolgte auf dem Dach eines Wohnblockes der WOBRA (Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel) Finanziert wurde die Anlage von 24 Anteilszeichnern, wobei ca. 20 % schon an den anderen Anlagen beteiligt sind.

Ertragsdaten der Bürgersolaranlagen in 2011

Bürger-Solar Berlin 1 GbR: errichtet 2004, 5-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 5.160 kWh (im Vorjahr 4.441 kWh), Einspeisevergütung: 2.962 € (0,574 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin 2 GbR: errichtet 2004, 5-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 5.154 kWh (im Vorjahr 4322 kWh), Einspeisevergütung: 2.958 € (0,574 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin 3 GbR: errichtet 2004, 30-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 24.586 kWh (im Vorjahr 21.442 kWh), Einspeisevergütung: 14.112 € (0,574 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin/Brandenburg Teltow GbR: errichtet 2005, 30-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 30.493 kWh (im Vorjahr 25.948 kWh), Einspeisevergütung: 16.628 € (0,5453 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin/Brandenburg Werder GbR: errichtet 2006, 9,3-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 10.019 kWh (im Vorjahr 8.395 kWh), Einspeisevergütung: 5.190 € (0,518 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin/Brandenburg Klaistow GbR: errichtet 2007, 20-kWp-Anlage, Strom-Ertrag: 21.994 kWh (im Vorjahr 18.352 kWh), Einspeisevergütung: 10.823 € (0,4921 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin/Brandenburg Kuhhorst GbR: errichtet 2008, 36-kWp-Anlage, Strom-Ertrag 34.603 kWh (im Vorjahr 33.160 kWh), Einspeisevergütung: 16.177 € (0,4675 € pro kWh).
Bürger-Solar Berlin Weißensee GbR: errichtet 2009, 58,3-kWp-Anlage, Strom-Ertrag 64.998 kWh (im Vorjahr 46.905 kWh), Einspeisevergütung 27.292 € (0,4199 pro kWh).
Bürger-Solar Berlin/Brandenburg Temnitz GbR: errichtet 2009, 3-geteilte 38,2-kWp-Anlage, 44.083 kWh (im Vorjahr 37.206 kWh), Einspeisevergütung 18.960 € (0,4301 pro kWh)

Termine/ Teilnahme des Solarvereins an Veranstaltungen

01. – 03.2011: Gründungsaktivitäten für die NeuenEnergieWerke GmbH. Diese werden am 15.03.11. abgebrochen, da sich die Zusammenarbeit mit Green City Energy, dem angedachten Joint-Venture-Partner, in der Gründungsphase anders als erwartet gestaltete und durch die abgesunkene Einspeisevergütung ein wirtschaftlich abgesicherter Start extrem schwierig ist.
08.01.2011: Vortrag Bürgersolaranlagen, Katholische Kirchengemeinde Herz-Jesu, Neuruppin, Claudia Pirch-Masloch
22.02.2011: Roger Dubiel übernimmt die Betreuung der Geschäftsstelle
01.03.2011: Besuch der reg. Planungsgemeinschaft Barnim /Uckermark um sich über Windausweisungsgebiete zu informieren
18.03.2011: Vortrag Ökofilmtour für Solarverein in Hindenberg, „Die 4. Revolution“, Peter Masloch
19.03.2011: Gesellschafterversammlungen GbR 1 – 9
20.03.2011: Vortrag Ökofilmtour für Solarverein im Bali-Kino Zehlendorf, „Die 4. Revolution“, Peter Masloch
08.04.2011: Vorstandssitzung
12.04.2011: Mitgliederversammlung
10.05.2011: Arbeitstreffen, Thema: Dünnschichtmodule made in Taiwan, Mitstreiter
14.05.2011: Fahrradtour nach Feldheim im Rahmen der „Woche der Sonne“
30.05.2011: Interviews von Nippon TV für die Nachrichtensendungen NNN über die Erneuerbaren Energien in Deutschland, Claudia Pirch-Masloch
12.07.2011: Arbeitstreffen, Themen: weitere Anlagen, Präsentation, Vernetzung
09.08.2011: Mitgliederversammlung mit Vorstellung der Regio-Energie-Genosenschaft
15.11.2011 Arbeitstreffen, Thema: aktuelle Situation auf dem Solarmarkt

15.03.2012, Claudia Pirch-Masloch

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