Wie weiter mit Bürgersolar?

Die bisherige Form der Bürger-Solaranlage fußte auf der Grundlage des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) vor 2010. Danach wurde der eingespeiste Strom entsprechend der Vergütung bei Aufbau der Anlage staatlich garantiert über 20 Jahre vergütet. Durch diese feststehende Vergütung konnten die Anlagen plus Gewinn refinanziert wurden.

Wie man an der Statik des Solarvereins Berlin-Brandenburg e.V. und bei vielen anderen Bürger-Solarinitiativen sehen kann, entstand nach 2009 ein Bruch im Neubau von Bürger-Solaranlagen. Durch die vielfachen Änderungen des EEG ist eine große Verunsicherung entstanden und die Bedingungen zum Bau von Bürger-Solaranlagen haben sich gravierend geändert.

  • die Eigennutzung des auf einem Gebäude erzeugten Stroms kommt bei öffentlichen Gebäuden durch übergeordnete Vertragsbindungen an seine Grenzen,
  • eine langfristige Planung ist durch ständig sich ändernde Bedingungen kaum möglich,
  • die gesunkenen Kosten der Module stehen in keinem Verhältnis zu den Nebenkosten, die die Verwaltung einer Bürger-Solargemeinschaft mit sich bringen,
  • last not least sind viele aktive MitstreiterInnen in ein Alter gekommen, indem man keine Projekte mit 20 Jahren Laufzeit auf die Wege bringt.

Neue Initiativen müssen deshalb neue Wege gehen, um die Idee der Energie aus Bürgerhand am Leben zu erhalten. Neue kreative und flexible Projekte sind gefragt, die sich nicht mehr an der EEG-Vergütung sondern an der Wirtschaftlichkeit orientieren müssen.

  • Der Nutzer muss stromintensiv genug sein, um den auf dem Dach erzeugten Strom nutzen zu können,
  •  die Gesellschaftsform sollte überdacht werden, da zum Beispiel das Genossenschaftsmodell flexibler als eine GbR auf Änderungen reagieren und Verluste abfangen kann,
  • die Bedingungen, wie Modulausrichtung, Modulauswahl muss optimal sein,
  • lieber nur eine kleinere Anlage auf einem großen Dach unterbringen, wenn man gleichzeitig die Sicherheit hat, dass der erzeugte Strom zu 100 % abgenommen wird.

Der Solarverein Berlin-Brandenburg e.V. plant zur Zeit keine eigenen Anlagen, begleitet aber gerne Projekte und Neuinitiativen und trägt zur Ideenfindung bei.